Welver: Erfolgreiche ABC-Übung der Feuerwehr in Zusammenarbeit mit dem interkommunalen ABC-Zug

Die Feuerwehr Welver Löschzug 1, führte kürzlich eine umfangreiche ABC-Übung durch, die von zwei engagierten Kameraden der Löschgruppe Scheidingen vorbereitet wurde. ABC steht bei der Feuerwehr für atomare, biologische und chemische Gefahrenlagen. Diese Szenarien erfordern eine besondere Schulung, da sie extrem komplex und gefährlich sein können. Der sichere Umgang mit solchen Situationen ist entscheidend, weshalb regelmäßiges Training unverzichtbar ist.

Alarmiert wurde nach dem Einsatzstichwort “ABC 2 – Unbekannte Flüssigkeit tritt aus LKW aus.” Da ABC-Einsätze umfangreiche Aufgaben und eine Vielzahl an Einsatzkräften erfordern, wurde eine besonders realitätsnahe Übung durchgeführt. Der interkommunale ABC-Zug der Feuerwehr Werl, der die ABC-Komponente für die Region bereitstellt, war ebenfalls fest eingebunden.

Aufgrund der Komplexität des Einsatzes und der zahlreichen Aufgabenpunkte wurde die Einsatzstelle in drei Einsatzabschnitte unterteilt, um eine effektive Bearbeitung der Lage zu gewährleisten. In solchen Einsätzen spielt die Führungsstruktur eine zentrale Rolle. Die Feuerwehr verfügt über verschiedene Führungsstufen, darunter GruppenführerZugführer und Verbandsführer – die höchste Führungsstufe.

In diesem Fall übernahm der stellvertretende Wehrführer der Gemeindefeuerwehr die Einsatzleitung, da er mit seinem Eintreffen die höchste Führungsqualifikation vor Ort hatte. Wäre jedoch bereits ein Verbandsführer an der Einsatzstelle gewesen, hätte dieser die ersteintreffende Führungskraft direkt in der Strukturierung der großen Menge an Einsatzkräften unterstützen können. Diese Zusammenarbeit hilft, die Organisation bei solchen komplexen Lagen frühzeitig effizient zu gestalten.

Zu den zentralen Aufgaben, die bei einem ABC-Einsatz von der Feuerwehr übernommen werden müssen, gehören unter anderem:

  • Erkundung der Einsatzstelle: Eine gründliche Untersuchung der Situation, um die Gefahrenlage zu bewerten und die Art der ausgetretenen Flüssigkeit zu bestimmen.
  • Paralleler Aufbau eines Dekontaminationsplatzes: Dieser wird eingerichtet, um betroffene Personen und Einsatzkräfte zu dekontaminieren und die Ausbreitung der Gefahr zu verhindern.
  • Sicherung der Gefahrenstelle: Abgrenzung und Absperrung des Einsatzbereichs, um Unbefugte fernzuhalten und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
  • Durchführung von Messungen: Einsatz von Messgeräten zur Identifizierung und Quantifizierung der Gefahrstoffe.
  • Einsatz von Spezialgerät: Je nach Situation kann dies den Einsatz von Schutzausrüstung, spezielle Löschmittel oder weitere technische Geräte umfassen.

Auch die ELW- (Einsatzleitwagen) und Drohnen-Gruppe der Feuerwehr waren fest in das Übungsgeschehen eingebunden. Die ELW-Gruppe spielte eine zentrale Rolle, indem sie die Recherche der Stoffnummern übernahm und die gesamte Kommunikationsstruktur zwischen den Einheiten koordinierte. Die Drohne lieferte wichtige Übersichtsbilder der Gefahrenstellen, was die Einsatzleitung in die Lage versetzte, schnelle und taktisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen.

Es kann auf eine sehr anspruchsvolle und realistische Übung zurückgeblickt werden, die die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Löschgruppen, dem interkommunalen ABC-Zug, der ELW- und Drohneneinheit erfolgreich vertieft hat. Die Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig das Zusammenspiel aller Kräfte bei einem ABC-Einsatz ist und wie wertvoll eine gut organisierte Übung für die Einsatzvorbereitung sein kann.

Weiteres Bildmaterial zu der Übung findet ihr hier direkt bei den Kollegen der Feuerwehr Welver
Fotos + Text: Feuerwehr Welver

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