Am 17.09.23 ist es in Soest zu einer vorgeplanten Räumung aufgrund eines Kampfmittelverdachts gekommen. Da zwei Kampfmittel vermutet wurden, ergab sich daraus eine Evakuierung von knapp 2.500 Menschen, einem Teil des Soester Klinikum und das Rettungszentrum, indem sich die Leitstelle der Polizei und die Leitstelle der Feuerwehr/ dem Rettungsdienst befindet. Die Räumung wurde monatelang von der Stadt Soest geplant.
Es ist 8:45 Uhr im Rettungszentrum Kreis Soest als sich Sebastian Narten, Leiter der Leitstelle, zusammen mit seinem knapp 20 köpfigem Team im Besprechungsraum einfindet um den Tag der vermutlichen Kampfmittelentschärfung zu besprechen. Zusätzliches Personal von etwa zehn Mitarbeitern musste für diesen Tag organisiert werden. Die Herausforderung für die Leitstelle während der Evakuierungslage in Soest war die eigene Evakuierung der Leitstelle. Für solche Fälle sowie technische Probleme wird in einem anderen Gebäude eine so genannte „Notleitstelle“ vorgehalten. Die Technik ist die selbe, nur die Arbeitsplätze sind begrenzt.
Nach der Besprechung wird die Gruppe aufgeteilt. Ein Teil der Disponenten, begleitet von einer Führungsfunktion, zwei Administratoren und einem Techniker, fuhren in die „Notleitstelle“ um die Technik für die Räumung vorzubereiten. Zusätzlich wurde der frisch in den Dienst gestellte ELW2 des Kreises Soest zusätzlich als Backup mit an die „Notleitstelle“ verlegt. Eine Mitteilung über die Evakuierung in der NINA-Warnapp wurde auf Wunsch der Stadt Soest relativ zeitgleich erstellt und versendet. Gegen 11 Uhr wurde die „Notleitstelle“ in Betrieb genommen und die Leitstelle im Rettungszentrum am Boleweg wurde verlassen. Sebastian Narten: „Dank dem Engagement der Kollegen und der guten Vorarbeit, konnte die „Notleitstelle“ problemlos den Betrieb aufnehmen.“
Foto: Birgit Kalle / Pressestelle Kreis Soest
Bis ca. 9 Uhr sollte der ausgezeichnete Evakuierungsbereich durch die Anwohner verlassen werden. Kontrolliert und begleitet wurde die Evakuierung durch die Feuerwehr Soest, mit Hilfe von den Feuerwehren Bad Sassendorf, Lippetal, Lippstadt, Möhnesee und Welver. Zudem wurde durch die Feuerwehr die Infrastruktur für die gemeinsame Einsatzleitung der Stadt Soest und der Feuerwehr Soest geschaffen, die Stellung des Grundschutzes der Stadt Soest und die Presse- und Medienbetreuung in Kooperation mit der Stadt Soest. Durch Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk wurde weitere Infrastruktur wie Verpflegung und Betreuung organisiert. Kai Weets, Sprecher der Feuerwehr Soest beschreibt den Einsatz wie folgt: „ Im Großen und Ganzen ist die Evakuierung sehr gut verlaufen. Durch das gute Mitwirken, der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Soest, konnte die Evakuierung schneller als gedacht abgeschlossen werden. Auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Organisation und Behörden hat reibungslos und sehr gut funktioniert. Durch die sehr aufwändige Überprüfung am Goldschmiedeweg haben sich die Maßnahmen nach der Evakuierung leider etwas in die Länge gezogen. Doch glücklicherweise konnte an dieser Stelle kein Kampfmittel gefunden werden. Der zweite Verdachtspunkt am Friedrich-Volckmar-Weg hatte er sich allerdings bestätigt. Dort wurde eine 500 kg schwere Weltkriegsbombe gefunden werden. Diese konnte jedoch problemlos durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst unschädlich gemacht werden. So dass die Bewohner Bewohner im Anschluss zeitnah wieder in ihre Wohnung konnten.“
Foto: Daniel Schröder / Soester Anzeiger
Gegen 19:30 Uhr konnte ein Kampfmittel entschärft werden und ein weiterer Kampfmittelverdacht hatte sich nicht bestätigt. So konnten alle Anwohner zurück in Ihre Häuser und die Leitstelle am Boleweg ihre Arbeit wieder aufnehmen.