Samstagabend (06.02.2021), der Deutsche Wetterdienst hatte die Unwetterwarnung für den Kreis Soest konkretisiert. Für Bereiche, die nördlich der Autobahn A44 galt die Unwetterwarnung Violett, im südlichen Bereich die Warnstufe Rot. Es musste mit starkem Schneefall und mit Schneehöhen von bis zu 30-40 cm gerechnet werden. Zudem sollte die Temperatur in der Nacht auf -10 Grad Celsius fallen. Am darauffolgenden Tag sollte dann auch noch Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h hinzukommen. Aus diesem Grund war dann mit Schneeverwehungen zu rechnen.
Der Kreisbrandmeister Thomas Wienecke hatte aufgrund der Meldungen des Wetterdienstes die Einsatzleitung des Kreises Soest alarmiert. Diese Einheit sollte im Bedarfsfall das Einsatzaufkommen koordinieren. Die örtlichen Feuerwehren hatten teilweise einzelne Feuerwehrhäuser besetzt, um auch vor Ort schnell eingreifen zu können. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge wurden mit Schneeketten ausgestattet, um im Bedarfsfall schnell eingesetzt werden zu können. Mit den vorbereiteten Fahrzeugen begleitete die Feuerwehr den Rettungsdienst bei ihren Einsätzen. Wäre ein Rettungswagen auf dem Weg zum Einsatz im Schnee stecken geblieben, hätte die Besatzung auf die Feuerwehrfahrzeuge umsteigen können, um die Einsatzstelle zu erreichen.
Zudem wurden einige Feuerwehren als First Responder (qualifizierte Ersthelfer) eingesetzt, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen. Auch die Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst, die DLRG und das THW waren mit im Einsatz. Auch sie unterstützten den Rettungsdienst als First Responder oder begleiteten die Rettungsdienstkräfte mit ihren Allradfahrzeugen.
Die Einsatzleitung im Soester Rettungszentrum hatte in regelmäßigen Videokonferenzen Kontakt zu den Leitern der Feuerwehren und besprach die aktuellen Wetter- und Einsatzlagen.
Erst am Dienstagmorgen (09.02.2021) entspannte sich die Lage im Kreis Soest wieder und die Hauptverkehrswege waren in der Regel wieder befahrbar. Um 10:00 Uhr hatte die Einsatzleitung ihre Arbeit im Rettungszentrum beendet.
In der Zeit von Samstag (06.02.2021) 19:00 Uhr bis Dienstag (09.02.2021) 10:00 Uhr leisteten die Einsatzkräfte der Feuerwehren 344 Einsätze. Der Großteil der Feuerwehreinsätze (237) bestand darin, den Rettungsdienst mit den geländegängigen Feuerwehrfahrzeugen zu begleiten. Zudem rückten die Kräfte zu umgeknickten Bäumen, festsitzenden PKW bzw. LKW und einsturzgefährdeten Dächern aus.
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke bedankte sich ausdrücklich bei allen Einsatzkräften für hervorragende Arbeit. Besonders die Bereitstellung über mehrere Tage ist für die ehrenamtlichen Helfer nicht immer einfach zu bewerkstelligen. „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat hervorragend funktioniert. Die Unterstützung des Rettungsdienstes war sicherlich die Hauptaufgabe in den letzten Tagen. Hier haben sich die vorhandenen Konzepte und die Ausstattung der örtlichen Feuerwehren mit allradgetriebenen Fahrzeugen bewährt.„, zieht Wienecke sein Fazit.