Die Feuerwehr Soest besteht aus 17 Löschgruppen, die zu sechs Löschzügen zusammen gefasst wurden. Zwei Löschzüge befinden sich in der Kernstadt, die restlichen vier „Außenzüge“ sind ringförmig um den Kernstadtbereich angeordnet. Alle Züge sind hinsichtlich ihrer taktischen und technischen Ausrichtung gleich strukturiert. Die Stützpunkte Innenstadt, Müllingsen, Deiringsen, Ostönnen und Meckingsen besitzen die sog. Hauptlöschfahrzeuge der Größenordnung HLF 20 oder LF 20. Daneben gibt es in den Einheiten Unterstützungsfahrzeuge der Größe TSF-W bzw. LF 10/6. Sonderfahrzeuge der Kernstadt (DLK 23-12, WLF mit 6 Abrollbehältern, RW etc.) ergänzen die Außenzüge nach Bedarf. Damit ist der Grundschutz in allen Zügen der Stadt Soest gleichermaßen gewährleistet. Zusätzlich wurden in den Außenzügen die folgenden Spezialisierungen gebildet:
»» Zug 3 – Messen (ABC-Erkunder)
»» Zug 4 – Führungsunterstützung (ELW mit Besprechungsraum)
»» Zug 5 – Wasserversorgung (LF KatS, SW 1000, LF 10/6)
»» Zug 6 – ABC (die Feuerwehr Soest stellt auch den ABC-Zug 2 des Kreises Soest)
Defizite in der Führungsstruktur Im Rahmen der Brandschutzbedarfsplanung erfolgte – wie oben beschrieben – im ersten Schritt die Anpassung aller Löschzüge auf einen gleichen taktisch- und technischen Einsatzwert. Was letztlich noch nicht umgesetzt werden konnte, war die Anpassung der Führungsstruktur an die vorhandenen Ressourcen. Die genaue Stärke einer taktischen Einheit, insbesondere oberhalb der Zugebene, ist nicht exakt festgelegt. Als Faustregel kann die 2-5-Regel herangezogen werden. Kernaussage dieser Regel ist, dass ein Einheitsführer zwischen zwei und fünf taktische Einheiten einer niedrigeren Führungsebene führen kann ohne, dass es zu Reibungsverlusten kommt. Die Feuerwehr Soest hätte mit nur einem vorhandenen Einsatzleitwagen, der 2-5-Regel folgend, nur fünf Züge führen können. In der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes wurde auf dieses Defizit ausdrücklich hingewiesen, zudem stand ohnehin die Ersatzbeschaffung des ELW 1 der Innenstadt an. Zwischenzeitlich hatte sich darüber hinaus ergeben, dass die Feuerwehr Soest den ABC-Zug 2 des Kreises stellen sollte. Bestandteil des Zuges ist ebenfalls ein Führungsfahrzeug der Größe ELW 1, das anstelle eines auszumusternden TSF im Standort Hattropholsen stationiert werden sollte. Damit waren die Grundlagen für die Beschaffung von drei Einsatzleitwagen ELW 1 im Zeitraum 2010 bis 2015 geschaffen. Ausstattung und Beschaffung der Fahrzeuge Alle drei Einsatzleitwagen sind grundsätzlich gleich ausgestattet und unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Fahrgestellvarianten, der Aufbauten und der Unterbringung der Fernmeldetechnik.
Das Herzstück der Kommunikationstechnik stellen die beiden Car-PC dar, an die die gesamte Funk- und Kommunikationstechnik angebunden ist. Die Anwahl der einzelnen Funkkanäle (analog und digital) bzw. Telefon- und Faxverbindung läuft über das Multibedienteil R@ven Bluelight der Fa. GCD, heute speedsignal GmbH. Von dort aus kann auf alle derzeit im Netz verfügbaren 4-m-Kanäle, 2-m-Kanäle und Digitalfunkgruppen zurück gegriffen werden. Zusätzlich ist eine DVB-T-Schnittstelle vorhanden. Im Funktisch wurde eine Telefonanlage mit drei Nebenstellen verbaut. Die Kommunikation im Umfeld der Fahrzeuge stellen zwei Dect-Telefone sicher. Für die Abschnittsführer wurden Handfunkgeräte und Führungswesten verlastet, dem Einsatzleiter steht als zusätzliches Führungsmittel ein iPad zur Verfügung . Im Funkraum ist ein Multifunktionsgerät (Scannen, Faxen, Kopieren) untergebracht. Als Sondersignalanlage besitzen alle Fahrzeuge einen Balkenanlage Hänsch DBS 2000 mit der Möglichkeit des Signalwechsels von Elektronikhorn auf eine Martin-Pressluftanlage Die Lagedarstellung erfolgt mittels Lagetafel IdF in Verbindung mit dem Lagedarstellungssystem Füsys. Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Generatoren wurde bei allen Fahrzeugen lediglich eine Fremdstromeinspeisung vorgerüstet und aus Gewichtsgründen auf einen eigenen Generator verzichtet. Leitungskonzept der Feuerwehr Soest Die Feuerwehr Soest hat seit Einführung des sog. B-Dienstes im Jahre 2008 ihr Leitungskonzept stetig erweitert. Es gliedert sich, angelehnt an die Führungsstruktur hauptamtlicher Feuerwehren. Die Führungsebene C-Dienst wird durch die Zugführer vertreten, die mit ihrem Lösch-bzw. Hilfeleistungszug ausrücken. Den C-Diensten der Innenstadt steht darüber hinaus ein Kommandowagen VW T5 zur Verfügung, da sie als Nachrücker z. B. auf die Autobahn ein eigenes Führungsfahrzeug benötigen. Im Wechsel wird der sog. B-Dienst durchgeführt, dazu können sich Zugführer mit einer Einsatzerfahrung von mindestens drei Jahren oder Verbandsführer in einen Dienstplan im Intranet der Feuerwehr Soest eintragen. Der B-Dienst rückt grundsätzlich bei einer Alarmierung von zwei Zügen oder bei besonderen Lagen und auf eigenes Ermessen hin aus. Dem B-Dienst steht ein Führungsfahrzeug Honda CRV zur Verfügung. Der A-Dienst wird durch die Wehrführung gestellt, dem Leiter der Feuerwehr wurde durch die Stadt Soest ein Kommandofahrzeug Audi Q 5 zugewiesen. Bei längerer Abwesenheit übernimmt einer der beiden Vertreter das Fahrzeug. Der A-Dienst rückt grundsätzlich ab der Alarmierung von drei Zügen, bei einem Massenanfall von Verletzten, bei besonderen Lagen oder nach eigenem Ermessen aus.
Bericht: StBI Jürgen Wirth – Freiw. Feuerwehr Soest
(Aktualisiert durch die Redaktion)
Fotos: Dirk Behrens